
Zum ersten April habe ich ein paar unernste Ratschläge gegeben, um ins Schreiben zu kommen. Die Tastatur auf den Kopf stellen, um Worte herausfließen zu lassen, oder den Computer aus dem (geschlossenen) Fenster zu feuern, sind keine Lösungen.
Zugegeben, ich kenne das Problem bisher nur vom Hörensagen, doch: Haben ist besser als brauchen. Viele von den Tipps beachte ich im Vorfeld. So kommt es gar nicht erst zum gefürchteten Stillstand.
Schreibblockaden und Prokrastination sind zwei Herausforderungen, mit denen ein Autor rechnen darf, ihnen aber nicht zwangsläufig begegnet. Es gibt einfache und praktische Wege, um ihnen entgegenzuwirken.
In diesem Blogartikel werde ich zeigen, wie man die Schreibblockade überwindet und wie man die Aufschieberitis verdrängt.
1. Einleitung
Du sitzt vor einem leeren Blatt Papier oder dem weißen Bildschirm und weißt nicht, wo du anfangen sollst? Das ist eine klassische Schreibblockade. Keine Sorge, mit ein paar Tricks kannst du diese überwinden und wieder ins Schreiben kommen.
Eine gute Vorbereitung ist dabei der Schlüssel zum Erfolg, sie verleiht dem Text Struktur und einen roten Faden.
Überlege dir, was du erreichen möchtest und wie du deine Leser am besten abholen kannst. Nimm dir Zeit für eine gute Einleitung, den richtigen Einstieg, und starte durch. Tatsächlich schreibe ich chronologisch, meist bleibt der Anfang im Groben unverändert.
2. Definition des Begriffs »Schreibblockade«
Du hast sicher von Schreibblockaden gehört oder selbst eine erlebt. Was ist das
Im Grunde genommen handelt es sich um eine kreative Blockade, die das Schreiben erschwert oder sogar unmöglich macht. Sie kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel mangelnde Inspiration, Angst vor Kritik oder Überforderung.
Eine Schreibblockade kann sich sowohl auf das Schreiben von Romanen und Geschichten, auf sachliche Beiträge im beruflichen Kontext oder auf das Verfassen von privaten Tagebüchern oder Briefen auswirken. Das ist nichts Ungewöhnliches, sie kann jeden treffen. Um sie zu überwinden gibt es praktische Wege.
3. Was ist Prokrastination?
Ich gebe zu, der Begriff ist mir erstmals im Umfeld von Autoren begegnet, und ich musste ihn nachschlagen. Dabei ist es ein sehr menschliches Verhalten, das man gut mit deutschen Worten umschreiben kann: Wichtige Aufgaben aufschieben oder sich davor zu drücken durch das Vorschieben anderer Tätigkeiten. Im Idealfall natürlich etwas Sinnvollem. Aber gegen schöne Ablenkungen ist ebenfalls nichts einzuwenden, solange sie nicht zur Regel werden.
Ein schlechtes Gewissen ist unangebracht. Das Gehirn braucht Entspannungsphasen. Es fördert das Wohlbefinden und indirekt die Kreativität, einfach mal die Seele baumeln zu lassen.
Lass dich nicht hängen und nicht ständig antreiben. Die Mitte finden, ist schwierig. Doch das bringt dich weiter als der Versuch, dich zu etwas zu zwingen, obwohl du mit den Gedanken ganz woanders bist oder du dich innerlich dagegen sträubst.
4. Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Wenn du eine Schreibblockade oder Prokrastination erlebst, ist es hilfreich, sich bewusst zu machen, dass es sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen ihnen gibt.
Beides hält dich davon ab, produktiv zu sein. Das mag frustrieren. Verschieden sind die Ursachen und Lösungen.
Eine Schreibblockade kann durch verschiedene Faktoren wie Angst vor Kritik, mangelndes Selbstvertrauen oder fehlende Inspiration verursacht werden. Prokrastination ist eine meist wissentliche Entscheidung, Dinge vor sich herzuschieben. Sich leicht auf Ablenkungen einzulassen, vielleicht Überforderung oder ein schlechtes Zeitmanagement könnten hier mitmischen.
Indem du die spezifischen Gründe deiner Schreibhemmung identifizierst, kannst du gezielte Maßnahmen ergreifen, um sie zu überwinden.
Beim kreativen Schreiben halte ich es jedoch für wichtig, sich nicht zu etwas zu zwingen, das man ablehnt. Es mag hart klingen, trotzdem denke ich, wer sich stets mit Widerwillen an den Computer setzt und Texten als lästige Pflicht ansieht, sollte sich ein anderes Hobby oder einen anderen Beruf suchen. Das gilt nicht nur fürs Schreiben, aber hier beeinflusst es meiner Meinung nach das Ergebnis. Was unter Zwang verfasst wird, liest sich oft auch so. Und dann halte ich es für Zeitverschwendung.
Wir haben nur ein Leben!
5. Praktische Wege, um ins Schreiben zu kommen
Was mir hilft, gar nicht erst vor einem blinkenden Cursor auf den göttlichen Einfall zu harren und dabei Löcher in die Luft zu starren, ist Routine. Ich schreibe täglich. Nicht immer etwas Neues, oft überarbeite ich oder verfasse Marketingbeiträge.
Das ist ein Weg, keine Zeit zu verschwenden. Falls ich noch nicht weiß, wie meine Protagonisten weitermarschieren, beschäftige ich mich mit anderen Dingen. Es liegt stets genug herum, was zu erledigen ist. Solange mich keine Termine binden, ziehe ich kreative Aufgaben vor, wenn ich inspiriert bin, und erstelle Sachen wie Schnipsel, überarbeite Lektorate, beantworte Briefe etc. in Abwesenheit meiner Muse. So habe ich am Ende des Tages das Gefühl, etwas geschafft zu haben. Das motiviert, weiterzumachen.
Eine weitere Möglichkeit mag sein, sich feste Schreibzeiten zu setzen. Für mich klingt das nach Zwang, aber einigen hilft es sicher. Auch das Aufschreiben von Ideen und Gedanken kann nützlich sein, den Schreibfluss zu aktivieren. Sich eine Schreibumgebung zu schaffen, die zum Wohlfühlen einlädt, Musik, eine Tasse Tee …
Getränke bereitzustellen ist eine gute Idee, das verhindert die Flucht ins Kochen von Kaffee oder Tee und reißt auch nicht ständig aus der Handlung.
Mein Rat: Sich nicht verkrampfen. Wenn es an einer Stelle nicht weitergeht, beschäftige dich mit etwas anderem, das dein Projekt oder dich weiterbringt. Bastele an deiner Autorenseite oder sieh dir ein Hilfevideo an, das du aus Zeitgründen vor dir herschiebst.
6. Kreative Techniken, um das Schreiben zu erleichtern
Ich gebe es zu, das Folgende habe ich nachgeschlagen, weil mich noch nie eine Schreibblockade hemmte.
Und siehe da, das sogenannte Freewriting ist die Art, wie ich meist arbeite: Einfach drauflos, ohne mich um Grammatik, Rechtschreibung oder Sinn zu kümmern. Na ja, mit dem Inhalt ist es so eine Sache, da haben die Protagonisten das letzte Wort.
Ziel soll sein, den inneren Kritiker auszuschalten und Ideen und Gedanken aufs Papier zu bringen. So verfasse ich ganze Bücher …
Eine weitere Technik ist das Mindmapping. Nichts für mich, aber ich möchte es erwähnen. Hierbei erstellst du eine Art Karte, auf der du Ideen und Gedanken rund um das Thema visualisierst. So kannst du Zusammenhänge erkennen und neu strukturieren.
Probieren geht über studieren. Ich denke, das Wichtigste, um im Schreibprozess zu bleiben oder wieder hineinzukommen, ist die innere Einstellung, die Freude am Texten.
7. Wie man sich selbst motiviert, um an einem Text zu arbeiten
Für mich ist die Motivation die Freude am Schreiben, durch Recherchen unbekannte Welten zu entdecken, neue Einsichten zu erhalten. Ich muss mich nicht an den Computer zwingen, und ich hoffe, dir geht es ebenso. Falls es jedoch mal am Antrieb scheitert, hilft es, sich klare Ziele zu setzen.
Überlege dir, was du mit deinem Text erreichen möchtest, und welche Schritte du dafür gehen musst. Eine realistische Zeitplanung hilft, sich nicht von der Aufgabe überfordert zu fühlen.
Eine weitere Möglichkeit ist, sich bewusst zu machen, warum man überhaupt schreibt. Was motiviert dich persönlich?
Vielleicht möchtest du deine Gedanken teilen, andere inspirieren oder einfach nur deine Kreativität ausleben?
Auch das Schaffen einer angenehmen Arbeitsumgebung trägt dazu bei, sich leichter zu animieren. Ob es ein aufgeräumter Schreibtisch oder die richtige Musik ist – finde heraus, was für dich funktioniert.
Und zuletzt: Belohne dich selbst! Wenn du einen Abschnitt fertig hast, gönn dir eine kleine Pause mit etwas, das du gern tust.
Belohnung bringt dich weiter als Zwang.
8. Tipps für den Umgang mit Ablenkungen und Stress beim Schreiben
Es gibt Faktoren und Ablenkungen, die lassen sich schwer ausknipsen, gerade wenn du Kinder hast. Hier kann es helfen, mit der Familie zu reden und zu versuchen, Verständnis einzufordern für Freiräume. Bitte um Ruhe, darum, wenn du schreibst, nicht wegen jeder Kleinigkeit aus dem Schreibprozess gerissen zu werden.
Jeder geht anders mit Ablenkung um. Ich brauche nicht lange, um wieder in die Geschichte hineinzukommen. Zum Gutteil ist das der Routine geschuldet, ich habe keinen ruhigen Platz, sondern arbeite im Wohnzimmer, falls der Fernseher ablenkt, mit Kopfhörern. Auch wenn mein Geist meilenweit fort ist, bin ich immerhin anwesend.
Solltest du lieber im Arbeitszimmer schreiben, schließ die Tür und hänge ein »Bitte nicht stören«-Schild an die Klinke.
Was ich oft mache, ist eine Liste mit Dingen, die ich neben dem Schreiben noch erledigen möchte. Vieles wie regelmäßig wiederkehrende Socialmedia-Themen habe ich im Kopf, den Rest notiere ich. Ein schlechtes Gewissen, etwas Wichtiges vergessen zu haben, ist ein Hemmschuh, selbst wenn er nur unbewusst wirkt.
9. Hilfreiche Tools und Ressourcen für das Schreiben
Tatsächlich nutze ich als Schreibwerkzeug zwar auch Word, vor allem jedoch Papyrus. Das kann ich an meine Bedürfnisse anpassen, und ich glaube, professionelles Werkzeug gehört zu jedem Handwerk. Der Tischler benutzt keinen stumpfen Hobel, ich keinen Griffel.
Das ist eine persönliche Entscheidung, texten kann man selbst mit Stift und Papier. Es ist allerdings nicht so effizient, und außerdem habe ich Probleme, meine Klaue am Ende wieder zu lesen.
Manchmal helfen Online-Plattformen zum Austausch und Feedback einholen. Es gibt zahlreiche Websites mit Schreibtipps und -übungen.
Was mich in die Gänge brachte, war eine Online-Schreibgruppe.
Schreiben lernt man durch schreiben, und hier wurde nicht nur konstruktiv kritisiert, es gab viele Tipps rund ums Thema, Lektorate und nicht zuletzt den Rat, sich an Wettbewerben zu beteiligen. Eine hervorragende Möglichkeit, seine Kreativität anzukurbeln, denn hier muss man auf Wortanzahl etc. achten, sich zu bestimmten Themen etwas einfallen und nicht selten in ein sehr enges Korsett zwängen lassen. Alles Dinge, die mir halfen.
Was zum Weitermachen motivierte: Die Annahme der Texte. Kleine Erfolge, die das Selbstbewusstsein stärken. Überdies ist Kurzprosa eine praktikable Art, das Handwerk zu erlernen, besonders, wenn man im Anschluss mit verschiedenen Lektoren arbeiten darf.
10. Fazit
Du bist du am Ende dieses Artikels angelangt. Wie du siehst, sind Schreibblockaden und Prokrastination nicht der Untergang, sie sind überwindbar. Besser wäre es, wenn du ihnen gar nicht erst in die Fänge gerätst.
Du hast Tipps erhalten, wie du deinen Schreibprozess effektiver gestalten kannst, und wie du dich selbst motivierst, um ins Schreiben zu kommen.
Doch was ist das Fazit? Es gibt kein Patentrezept, um Schreibblockaden und Prokrastination zu überwinden. Jeder Mensch ist anders, und jeder Schreibprozess ist einzigartig. Ein paar grundlegende Dinge helfen, Blockaden zu umgehen oder sie zu bewältige.
Finde heraus, was für dich funktioniert und bleibe dran. Das Wichtigste aus meiner Sicht ist jedoch: Tu, was dir Spaß macht! Sei geduldig mit dir, aber auch zielstrebig und diszipliniert.
Schreiben soll Freude bereiten, die spüren Leserinnen und Leser. Wenn man seine Texte nicht liebt, warum sollten Lesende das tun?
Daher noch ein letzter Rat: Überarbeite mit Spaß und Hingabe.
Und vor allem: Schreib weiter!
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