Dorian: Sehnsucht nach Liebe
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Dorian – Sehnsucht nach Liebe
Klappentext:
Zwischen Kontrolle und Hingabe – Spiel am Limit
David führt ein Doppelleben. Tagsüber brilliert er als erfolgreicher Anwalt, am Wochenende ist er im Club Elysion der begehrte Dom Skandar. Doch weder beruflicher Erfolg noch leidenschaftliche Treffen können die Einsamkeit vertreiben, die ihn in stillen Nächten umgibt. Bis er Dorian begegnet.
Dorian ist anders. Sein ambivalentes Wesen zieht Skandar in den Bann. Hinter der kühlen Fassade entdeckt er einen jungen Mann, der verzweifelt gegen die Schatten der Vergangenheit ankämpft. Im Schmerz sucht er Erlösung, denn was er wirklich braucht, scheint unerreichbar: Respekt, Halt und jemanden, der ihn so akzeptiert, wie er ist.
Als ein anderer Sub auftaucht, der Skandars Idealvorstellungen entspricht, steht Dorian vor der schwersten Entscheidung seines Lebens: kämpfen oder loslassen?
Ein intensiver Roman über Vertrauen, Heilung und die Kraft, sich selbst und die Liebe zu entdecken.

»Ich weiß, was die Leute denken: kaputt, anstrengend, zu viel. Trotzdem gehe ich weiter, irgendwie. Manchmal wünsche ich mir, dass jemand hinter die Fassade blickt und erkennt, dass ich nicht zerbrochen bin – nur verloren. Jemand, der mich hält und auffängt, bevor ich mich wieder selbst sabotiere. Doch wer würde sich schon auf mich einlassen?«
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»Mein Leben ist durchgeplant – eine perfekte Balance aus Verantwortung und Kontrolle. Anwalt oder Dom, die Seiten halte ich streng getrennt und die Fassade aufrecht. Aber die Stille danach, die Einsamkeit, wird immer lauter. Dennoch beharre ich auf hohen Ansprüchen. Nicht aus Arroganz, sondern weil ich eine triste Beziehung mehr fürchte als das Alleinsein.«
Schnipselgalerie






Leseprobe aus Dorians Perspektive:
»Ich gehe mal nicht davon aus, dass es nötig ist, mich schön zu saufen?« Mit dem Kinn deutete Skandar auf den Whiskey.
Die Bemerkung entlockte mir ein glucksendes Lachen. »Nein, ich wollte, dass du entspannst.«
»Ich bin vollkommen entspannt. Dazu benötige ich keinen Alkohol. Willst du dir Mut antrinken?«
Er neckte mich absichtlich. Mir wurde heiß. Wie sollte ich jetzt noch sagen, was ich wollte?
»Zieh erst einmal die Hose wieder aus. Und dann frei heraus. Ich stehe zu meinen Versprechen.«
Während ich den Reißverschluss öffnete und das weiche Leder von den Hüften schob, überlegte ich krampfhaft, wie ich meinen Wunsch in respektvolle Worte fassen sollte. Ich setzte mich auf die Couch, lehnte den Rücken gegen die Seitenlehne und sah ihn an. »Ich möchte, dass du dich bäuchlings auf mich legst.«
Da war es heraus, und Skandar schaute mich perplex an. Sein Blick wanderte zum Sektkühler. Eine Braue fuhr in die Höhe, seine Mundwinkel glitten nach oben.
»Könntest du bitte erst noch das T-Shirt ausziehen?«
Wortlos streifte er es ab, kniete zwischen meinen Oberschenkeln, sank vornüber und rutschte so weit nach unten, dass sein Unterleib nicht, wie ich heimlich hoffte, auf meinem zu liegen kam, sondern ein Stück darunter. Die Muskeln angespannt, fragte er: »Noch etwas?«
»Würdest du bitte versuchen zu entspannen?«
Ein tiefer Atemzug folgte, er verschränkte die Arme unter dem Kopf und bettete eine Wange darauf.
Ich nahm einen Eiswürfel, lutschte kurz daran und legte ihn auf die erhitzte Haut auf seiner Schulter.
Er zuckte zusammen und sog hart die Luft ein, dann atmete er aus und schloss die Lider. »Mach ruhig weiter.«
Behutsam kühlte ich seinen geröteten Rücken.
Für die meisten Subs wären die Nachwirkungen des Spankings erregend gewesen, nicht unangenehm. Als Dom hatte Skandar gewiss nie vorgehabt, das am eigenen Leib auszuprobieren. Das hatte er für mich getan. Er verhielt sich anders als jeder, den ich kannte, unüblich dem, was ich von der Szene wusste. Man erzählte sich, Skandar kümmerte sich fürsorglich um seine Subs, betrieb eine verantwortungsvolle Nachsorge, doch er ließ kaum Körperkontakt zu, galt als unnahbar. Und jetzt lag er auf mir und döste entspannt vor sich hin, während ich ihn versorgte.
»Hast du vor zu switchen?«, erkundigte er sich. »Du benimmst dich nicht wie ein Sub.«
»Missfällt dir, was ich tue?«
»Das würdest du merken.«
»Es liegt an dir, mich nach deinen Wünschen zu formen. Und nein, ich möchte kein Dom sein, nichts weniger als das.«
»Es gefällt mir. Du kümmerst dich gern um mich. Möglicherweise ist es das, was dir wirklich liegt.« Seiner Kehle entkam ein Seufzen.
»Solange du ein Teil davon bist, definitiv. Es ist mir wichtig, dass es dir gut geht. Die Verantwortung möchte ich jedoch nicht übernehmen. Ich will keine Entscheidungen treffen. Das überlasse ich dir.« Mit einem neuen Eiswürfel machte ich weiter und legte ihm die Rechte beruhigend in den Nacken, wie er es bei mir tat.
»Nicht!«, grollte Skandar so scharf, dass ich die Hand zurückriss.
Er packte sie, hauchte einen Kuss darauf und zog sie unter seine Wange. Die Linke bettete er über meinem Herzen. »Alles gut. Ich mag nur nicht, wenn mich jemand so anfasst. Mach weiter.«
»Tut mir leid.«
»Denk nicht darüber nach. Ich bin in der Lage, meine Wünsche zu kommunizieren.«
Heiß wehte sein Atem über meine Haut und schickte ein Schaudern durch meinen Körper.
»Ganz ruhig. Fehler sind wichtig, um zu lernen. Wir brauchen Zeit, um einander kennenzulernen.«
© 2025 Sabine Reifenstahl