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Mittsommerlegende – Mythologische Wesen in Mecklenburg: Die Morrigan

Aktualisiert: 8. Apr.

Urabne Fantasy trifft auf keltische Mythologie/ Bilder der fünf Cover von Mittsommerlegende

Mittsommerlegende: Erneut tummeln sich mythologische Wesen wie die Morrigan in Mecklenburg

Am 01.05.2024 erscheint die fünfte »Mittsommerlegende – Wolfsschmerz und Rabenherz«, sie kann ab sofort vorbestellt werden.

Auch in der fünften Mittsommerlegende kommen mythologische Wesen nach Mecklenburg, eine Schreiende Fee wird nach Lüttpütt verbannt und die Morrigan gibt sich die Ehre. Anlass für mich, die mythologischen Figuren vorzustellen, die sich in den Büchern tummeln.

Zum Teil entstammen sie der keltischen Mythologie, ich nehme mir jedoch die literarische Freiheit, sie zu verändern.


Beginnen möchte ich mit der Morrigan, die manche bereits aus »Vom Herzen beflügelt« kennen. Ihre vielen Facetten schreien geradezu danach, ihr grausame wie gütige Merkmale zuzuschreiben.


Bild der Göttin Morrigan


Die Morrigan: Dunkle Göttin des Schicksals und des Wandels

Im dämmernden Licht der Mythen und Legenden, fernab der alltäglichen Welt, thront eine Gestalt, die ebenso faszinierend wie ungreifbar erscheint – die Morrigan. Diese komplexe und oft missverstandene Figur der keltischen Mythologie ist eine Göttin, die mit Krieg, Tod, Schicksal und Souveränität assoziiert wird und dennoch eine unerwartete Tiefe und Vielseitigkeit birgt.


Eine Göttin mit vielen Gesichtern

Zusammen mit ihren Schwestern Badh und Macha symbolisiert die Morrigan verschiedene Aspekte des Krieges, aber auch des Wandels, der das Leben bestimmt. Die Figuren verschwimmen schon in der Mythologie. In meinen Geschichten lasse ich sie zu einer werden.

Die Morrigan, trägt bei mir den Beinamen Schlacht(en)krähe, den ich bei ihrer Schwester Badb entliehen habe. Sie wird oft mit dem Chaos und der Verwirrung des Schlachtfelds verbunden, wobei sie manchmal als Krähe auftaucht, die über den Köpfen kämpfender Krieger kreist.


Mehr als eine Kriegsgöttin

Die Krähenaugen der Morrigan sehen in die Zukunft. In den Mythen warnt sie vor drohendem Krieg als Wäscherin an der Furt. Dort spült sie blutiges Linnen. (Das wird übrigens auch den Banshees zugeschrieben, aber davon ein anderes Mal.) Die Rolle der Morrigan ist nicht auf die Dunkelheit des Krieges beschränkt. In manchen Erzählungen wird sie zur Beschützerin der Kämpfer, zur Förderin von heldenhaftem Streben und ehrenhaftem Unterfangen. Sie ist die Gestalterin von Königen und das Widerhallen einer ewigen Stimme, die den Menschen dazu auffordert, sich seinen tiefsten Ängsten zu stellen.


Die Morrigan und die Liebe

Die Vielschichtigkeit der Morrigan findet sich auch in den verschiedenen Nuancen ihrer Liebe wieder. Wie ein verwobener Teppich, spinnen die Fäden ihrer Geschichten von Liebe, die nicht nur leidenschaftlich, sondern auch zerstörerisch sein kann, von Liebe, die aufopfert und Liebe, die sich in den dunkelsten Stunden als rettender Anker erweist.

In ihrer Verbindung mit dem Helden Cú Chulainn zeigt sich die Morrigan als eine, die Liebe fordern kann, sie jedoch nicht immer erhält.

Ihre eigenen Wünsche und Sehnsüchte bleiben dabei oft verborgen oder werden missverstanden – eine Parallele zu den Facetten der menschlichen Liebe.


Die Morrigan in meinen Geschichten

Wie ihr Vorbild ist Morrigan vielgesichtig, sie kann grausam erscheinen als Kriegsgöttin, sie wird gefürchtet, sie ist jedoch auch gerecht.

In »Vom Herzen beflügelt« nimmt sie eine kleine Fee in ihr Gefolge auf, die von ihrem eigenen Volk verstoßen wird, weil sie nicht fliegen kann. Máires Flügel können sie nicht tragen, wohl aber ihr Herz. Von der Morrigan wird sie zur Banshee gemacht und fliegt mit ihren Raben. Ausgerechnet die Prinzen, die Márie quälten, bitten sie um Hilfe, als Trolle ihr Land angreifen ...

Wie es weitergeht, könnt ihr in der Anthologie »Fantastische Elemente: Luft« lesen.


In der Anderswelt gelten die Sidhe als die edelsten Wesen. Um Dünkel vorzubeugen, verwandelt die Morrigan jeden, der sich ihr anschließt. Frauen werden zu ihren Todesfeen, Männer zu ihren Kriegern, die ihr in der Schlacht als Wölfe zu folgen vermögen.

Und hier setzt »Mittsommerlegende – Wolfsschmerz und Rabenherz« an. Maeron ist ein Mann. Dennoch fliegt er mit den Todesfeen. Seine Stimme ist weit mächtiger als die seiner Gefährtinnen ...



Ein Wort zum Schluss

Ich liebe die alten Mythen. Und ich erzähle gern Geschichten von starken Frauen. Wie Enyo aus »Dunkelheit und Silberglanz« ist auch die Morrigan eine Kriegsgöttin. Ich überlege, ihr einen eigenen Roman zu widmen.

In ihrem Flug über die alten Schlachtfelder, durch die Hallen unserer Herzen, in den Geschichten über Krieg und Liebe hallt der Ruf der Morrigan nach. Eine ewige Erinnerung daran, dass in den Schatten oft ein Licht wartet und dass die Magie des Wandels den dunkelsten Momenten innewohnt. Ein Hoffnungsschimmer für düstere Stunden, finde ich.



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