Herakles erklärt Sternbilder und Himmelsmythen – ein neues Buchprojekt
- Sabine Reifenstahl

- 26. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Juli

Ein neues Buchprojekt: Herakles erklärt Sternbilder und Mythologie
Manchmal entstehen Bücher aus den überraschendsten Momenten heraus. Bei meinem neuen Projekt »Sternbilder und Himmelssagen« war es ein Vortragsabend in einer Bibliothek, der alles ins Rollen brachte.
Bei den Projektionen des Sternenhimmels erwachte eine alte Liebe neu: Sterne und Mythen.
Hoch motiviert stöberte ich in Buchhandlungen und online, weil ich mir ein gutes Buch dazu wünschte. Ja, es gibt welche – aber oft sind sie unübersichtlich, rein sachlich oder die Mythen wirken wie aus einem anderen Jahrhundert.
Ich liebe Gustav Schwab und bewundere ihn für das, was er geleistet hat. Doch seine Sagen sind oft umständlich erzählt – und viel zu lang für ein Buch, das Lust auf die Überlieferungen machen soll.
So begann ich, die antiken Geschichten neu zu lesen. Und immer wieder fiel mein Blick auf das Sternbild Herkules. Der Held hängt da oben am Himmel – und beobachtet uns.
Was würde er wohl sagen, wenn er uns wirklich sieht?
Die Stimme des Helden: Herakles spricht
Diese Frage ließ mich nicht mehr los. Ich konnte ihn hören und schrieb auf, was er mir zuflüsterte.
Für den sachlichen Teil bekam jedes Sternbild eine Doppelseite mit Koordinaten, Sternkarten und Beobachtungstipps.
Aber beim mythologischen Teil übernimmt Herakles das Wort – persönlich, fundiert und mit einem Augenzwinkern.
Das Buchkonzept: Wenn Welten aufeinandertreffen
Sternbilder, Mythen und Astronomie – mein neuer Himmelsführer verbindet wissenschaftliche Fakten mit literarischem Erzählen.
Der astronomische Teil bleibt sachlich: alle 88 offiziell anerkannten Sternbilder, übersichtliche Sternkarten und Beobachtungstipps, einsteigerfreundliches Wissen knapp vermittelt.
Im mythologischen Teil erzählt Herakles selbst die klassischen Sagen der 48 antiken Sternbilder – persönlich betroffen und mit göttlichem Humor.
Warum ausgerechnet Herakles?
Über die Jahre hat sich mein Blick auf Herakles grundlegend gewandelt.
Früher war er für mich der klassische Held: stark, mutig, siegreich. Doch heute sehe ich mehr.
Herakles ist eine zutiefst tragische Gestalt – geformt von einem Schicksal, das er sich nicht ausgesucht hat. Verfolgt von Heras Eifersucht, gezwungen zu Taten, die ihn selbst zerstören. Seine Monster sind oft Spiegel seiner inneren Dämonen.
Genau das macht ihn zum perfekten Erzähler für die Mythen am Himmel.
Wer, wenn nicht er, sollte von Zeus’ verhängnisvollen Liebschaften erzählen – oder von Tragödien, wie sie in Sternbildern weiterleben?
Die Ich-Perspektive: nah, verletzlich, lebendig
In meinem Buch spricht Herakles die Leser direkt an. Er erzählt nicht aus der Distanz – er sagt »Ich«.
Das war eine bewusste Entscheidung. Sie gibt dem Mythos Nähe, Menschlichkeit, Tiefe.
Herakles spricht über seine Angst, seine Erschöpfung, seine Zweifel. Über das Gefühl, Aufgaben bewältigen zu müssen, die größer sind als er selbst. Und er spricht über seine Schuld, die ihn zeitlebens verfolgt.
Wenn er über die Hydra spricht, dann nicht als distanzierter Held, sondern als jemand, der erkennt: Manchmal wachsen aus jedem abgeschlagenen Kopf zwei neue. Manche Kämpfe lassen sich nicht gewinnen – doch er gab nie auf.
Ein Held für unsere Zeit
Herakles ist kein makelloser Superheld.
Er ist ein Mensch – mit göttlichem Ursprung, ja, aber auch mit Schwächen, Brüchen und Widersprüchen. Gerade das macht ihn vielleicht zu einer Identifikationsfigur in unserer Zeit.
Denn wer kennt sie nicht, die Monster, die uns überfordern, die Aufgaben, die zu groß wirken?
Herakles zeigt, dass auch antike Mythen zutiefst menschlich sind – wenn man sie aus der richtigen Perspektive erzählt.
Erscheinungstermin & Ausblick
Das Buch erscheint voraussichtlich am 30.08.2025.
Um die Zeit bis dahin zu verkürzen, teile ich hier auf dem Blog weitere Einblicke in die Entstehung, einzelne Mythen und aktuelle Himmelsereignisse.
Und Herakles lässt sich sicher auch erweichen, den einen oder anderen Schwank aus seiner Jugend zu teilen.




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