Und wieder neigt ein Jahr sich dem Ende zu. Rückblickend betrachtet gab es einige Highlights wie einen Campingurlaub, das Litfest homochrom in Köln, Queer lesen mit Alpakas auf dem Hof Birkenkamp und die Veröffentlichung meines Romans »Aus Drei wird Liebe«. Doch aufgrund der Situation wurden auch viele Events verschoben, das langersehnte Konzert von Clannad, mein schönstes Geburtstagsgeschenk 2019, andere Konzerte, Lesungen. Das Leben ist ins Stocken geraten.
Die Flutkatastrophe im Sommer hat uns kurzzeitig zusammengeschweißt. Doch mir wird Angst und Bange angesichts der aktuellen Lage. Auf der einen Seite heizt sich die Stimmung immer weiter auf, Freunde werden zu Feinden, Familien lassen sich spalten. Und unsere Außenpolitik trägt auch nicht zur Beruhigung bei. Ich wünsche mir eine Rückkehr zur Menschlichkeit ohne Ausgrenzung. Eine Abkehr von Kriegstreiberei. Die Rückbesinnung auf das Wesentliche.
Andere kann ich nicht ändern, niemanden daran hindern, mit aller Gewalt die nächste Milliarde zu scheffeln. Was ich tun kann: Dankbar zu sein für die Menschen um mich herum, die zu mir stehen, mich unterstützen, mit denen ich kontroverse Diskussionen führen kann, ohne dass wir streiten, Leute, die mich weiter bringen und nicht hemmen, und natürlich die, die mich lieben und die ich liebe.
Das Wichtigste ist nicht, wie viel wir besitzen, sondern mit wem wir es teilen.
Beim Schreiben meiner Bücher versinke ich vollkommen in deren Welten. Das wünsche ich auch meinen Lesern und Leserinnen. Ich möchte ihnen eine gute Zeit schenken, in der sie den Alltag vergessen, mit meinen Protagonisten mitfühlen. Manchmal auch zum Nachdenken anregen.
Bücher waren für mich stets wie Freunde, ich habe sie mit Respekt behandelt. In dieser schnelllebigen Zeit werden unzählige Geschichten veröffentlicht, nicht immer mit Hingabe und Herzblut, sondern mit der heißen Nadel zusammenheftet. Durch den Überfluss und die teilweise fehlerbehafteten Ergüsse leidet die ohnehin schon gebeutelte Buchbranche noch mehr. Natürlich wünsche ich mir, dass mehr gelesen wird. Aber das lässt sich nicht erzwingen – und ich kann nur für mich sprechen. Lesen bildet, formt die Sprache, aber vor allem unterhält es und regt die Fantasie an. Mehr, als Filme es je könnten.
Ob es gelingt, Lesende zu berühren, stellt sich erst im Nachhinein heraus. Mit den ersten Rezensionen zu meinem Roman »Aus Drei wird Liebe« konnte ich aufatmen.
Natürlich werde ich nicht jeden Geschmack treffen. Obwohl die Prämisse meines Romans sich mit dem Satz: »Was bist du bereit, für deine Liebe zu tun?« zusammenfassen lässt, habe ich weitestgehend auf Schmachten und Zuckerguss verzichtet.
Für »Leserkanone – Das endgültige Büchergericht« durfte ich ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und erzählen, wie die Romanidee entstand. Für das ganze Interview einfach auf das Bild oder den Link klicken.
Zum Schluss noch ein kleiner Ausblick. Ich werde mich mehr um meine Romanprojekte kümmern und daher weniger an Ausschreibungen zu Kurzgeschichtenwettbewerben teilnehmen. Es liegen einige angefangene Texte auf der Festplatte, die ich 2022 fertigstellen möchte. Ansonsten nehme ich mir wenig vor. Ich würde mich freuen, wenn die geplanten Lesungen stattfinden können. Nicht jeder Urlaub pandemiebedingt ins Wasser fällt. Vor allem aber wünsche ich mir und allen, dass wir gesund bleiben oder es werden.
Lebenszeit gibt uns niemand zurück. Also genießt den Augenblick!
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