#Zwiebelgedanken? Was sind denn das?
Gedanken, die einen zum Weinen bringen? Möglicherweise. Bei mir sind es Überlegungen, die von einem zum anderen führen. Beginnt man erst einmal, sich Gedanken zu machen, also die äußere Pelle abzuziehen, kommen immer mehr hinzu. So vielschichtig wie eine Zwiebel.
Heute geht es um Social Media bzw. Posts und meine Reaktion dazu. Da hat sich mein Verhalten geändert.
Manchmal tanzen meine Finger bereits über die Tastatur, nur um den Kommentar zu löschen, statt ihn abzuschicken. Wozu sich aus dem Fenster lehnen? Auch wenn nach Kritik gefragt wird, ist oft nur Lobhudelei erwünscht. Bringt einen zwar nicht weiter, aber ist gut fürs Ego. Ich lobe gern und viel, wenn verdient. Alles andere passiert mir immer noch, aber inzwischen viel seltener. Gut für das eigene Wohlbefinden.
Immer wenn ich bei der Challenge #einsatzziehtaus zusammengestauchte Absätze aus mehreren Sätzen lese, würde ich gern kommentieren. Das ist nicht originell. Mir liegt die Frage in den Fingern, ob es wirklich ums Abgreifen eines gängigen Hashtags geht. Am Zählen hapert es bestimmt nicht.
Die Sache mit dem Glashaus. Ich hatte auch schon zwei Sätze, denn Regeln sind nie in Stein gemeißelt, aber ich tue auch nicht so, als wäre es nur einer.
Im Sinne eines friedlichen Miteinanders verteile ich heute lieber Herzchen als Kritik. Man muss ja nicht um jeden Preis ehrlich sein.
Tatsächlich bin ich aus zwei Schreibgruppen, bei denen Kritik gefragt war, mit dem Besen ausgekehrt worden, weil das mit der Einschätzung missverständlich war. »Kritik« im Sinne von Lobhudelei. Was ist an einem von Fehlern wimmelnden Text zu loben? Ich stelle gern das Positive an den Anfang, wenn sich etwas findet. Zugegeben, es war spitzfindig, neben konstruktiver Kritik gab ich den Rat, es mit einem anderen Hobby zu versuchen. Malen oder Klöppeln sind auch sehr entspannend.
Fehler macht jeder, doch ich denke, es zeugt von Respekt, die automatische Rechtschreibprüfung einzusetzen, bevor ein Text öffentlich zur Bewertung gestellt wird. Ansonsten sind die Folgen selbstverschuldet.
Hier folgte ein tränenreiches Mimimi. Einmal flog ich, beim anderen Mal legte mir der Admin ans Herz, die Gruppe zu verlassen. Am Ende bin ich froh. Neben der dadurch gewonnenen Freizeit bleiben mir weitere von Fehlern strotzende Ergüsse erspart.
Und hier die nächste Schicht meiner Gedankenzwiebel: Menschen, die sich, hinter Avataren und Pseudonymen versteckt, befleißigt fühlen, Gehässigkeiten zu verteilen.
Meine Kommentare lassen sich mir ohne weiteres zuordnen, da ich mit Foto und Klarnamen unterwegs bin. Natürlich ist es nicht immer günstig, sich so zu offenbaren, aber unter dem echten Namen gäbe es deutlich weniger Posts und Nachrichten, die verletzen. Anonymität lässt manchen zu Dingen aufschwingen, die er unter dem richtigen Namen lassen würde.
Schön wäre es, wenn jeder in sich geht und überlegt, wie er sich im umgekehrten Fall fühlte. Meine Kommentare sind nicht immer nett, jedoch nie beleidigend. Die Sache mit dem Pinselschwingen hatte ich als Witz verpackt und vorher hinlänglich Zeit mit der Korrektur des Textes verbracht. (Übrigens: Viele Fehler wurden von der automatischen Rechtschreibprüfung moniert und wären vermeidbar gewesen.)
Schreiben ist zu einem Gutteil Handwerk, das sich erlernen lässt.
Manchmal weise ich jemanden auf einen Fehler per Privatnachricht hin, allerdings auch nur, wenn ich annehme, er ist mir so dankbar, wie ich es wäre.
Niemand ist perfekt. Das ist kein Grund, jemanden bloßzustellen.
Was hat das alles mit meinem Hund zu tun?
Wie man sieht, findet er Kritik auch nicht besonders prickelnd. Lieber hört er, was für ein guter Junge er ist.
Auch Hunde sind nur Menschen.
Wenn ihr ebenfalls »Zwiebelgedanken« habt, würde ich mich freuen, wenn ihr sie mit mir teilt.
Fühlt euch frei, den Hashtag zu benutzen. Solltet ihr einen Post dazu auf Facebook oder Instagram erstellen, markiert mich gern.
Vielleicht kommt es zu einem interessanten Austausch. Ich würde mich freuen.
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