Die Herakliden: Als die Nachkommen des Herakles die antike Welt eroberten
- Sabine Reifenstahl
- 3. Sept.
- 10 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Sept.

Die Herakliden: Als Herakles’ Kinder die antike Welt eroberten (und Papa zum Sternbild wurde)
Stell dir vor, dein Vater wäre der stärkste Mann aller Zeiten – und nach seinem Tod würde dich sein Erzfeind durch ganz Griechenland jagen. Willkommen in der Welt der Herakliden!
Was Herakles dazu sagt:
»Hört zu, ihr Sterblichen da unten! Ja, genau du, der gerade auf seinem Handy scrollt, während ich hier oben zwischen den Sternen hänge wie ein überdimensionales Poster in Zeus’ Wohnzimmer. Ich bin Herakles. Sohn des Zeus, Bezwinger der Hydra, Mann mit dem besten Bizeps der Bronzezeit. Und ratet mal, womit ich meinen himmlischen Feierabend verbringe? Richtig: Damit, die verrückte Geschichte meiner Kinder zu erzählen.
Heraklide nennen sie sich. Klingt nobel, oder? Für mich klingt’s nach Stress, Familiendramen und verdammt viel Fußmarsch. Aber hey – lasst uns anfangen!«
Wer waren die Herakliden? (Spoiler: Es wird kompliziert, aber kurz gesagt: Die Nachkommen des Herakles)
Die Herakliden waren die Nachkommen des legendären Herakles – aber das ist wie zu sagen, ein Tsunami sei etwas Wasser. Diese Familie lässt selbst moderne Seifenopern bieder und blass erscheinen.
Der produktive Stammvater
Herakles war produktiv in der Familiengründung. Seine berühmteste Leistung in dieser Hinsicht? Eine Nacht mit den 50 Töchtern des Thespios, fast. Es kamen nur 49, die 50. gelobte übereilt Keuschheit und wurde Priesterin. (Immerhin in einem Herakles geweihten Tempel, so heißt es.) König Thespios plante, ein Heldengeschlecht zu erschaffen, und da kam ihm der junge Halbgott gerade recht. Ein halbes Hundert Halbgott-Enkel, und das alles auch noch als Dank getarnt. Strategisch genial, menschlich jedoch verwerflich.
Und Herakles? Nun, der war jung, naiv und sehr hilfsbereit.
»Ah, die Thespiaden! Das war eine arbeitsreiche Zeit. Ich jagte den Kithairon-Löwen und König Thespios war so gastfreundlich, mir jede Nacht eine andere seiner Töchter als Gesellschaft zu schicken. Aus reiner Dankbarkeit, versteht sich, da konnte ich schlecht nein sagen.«
Das Ergebnis: 50 Söhne (ein Mädchen bekam Zwillinge – andere Quellen sprechen gar von zwei Zwillingspärchen und 51 Söhnen), die später als die Thespier bekannt wurden und Kolonien von Sizilien bis zum Schwarzen Meer gründeten.
Herakles heirate kurz darauf Megara, mit ihr hatte er drei Söhne (Therimachos, Deikoon, Kreontiades). Wer weiß, wie die Geschichte der Herakliden verlaufen wäre ohne Heras Rachegelüste. Doch diese Familie starb, von dem Helden im Wahn getötet.
Aus verschiedenen Beziehungen gingen berühmte Söhne hervor:
· Hyllos – der spätere Anführer der Familie (Sohn der Deianeira)
· Ktessipos, Glenos, Oneites – ebenfalls von Deianeira
· Tlepolemos – Gründer von Rhodos und Teilnehmer am Trojanischen Krieg (Sohn von Astyoche)
Und dann gab es noch den Jungen, den er wie einen Sohn liebte, seinen Neffen Iolaos.
Iolaos: Mehr als nur ein Neffe
»Ach, Iolaos! Wenn ich von wahrer Liebe spreche, dann meine ich ihn. Mein treuer Wagenlenker, mein Gefährte bei vielen Taten, Retter im Kampf mit der Hydra. Die Griechen hatten damals eine offene Einstellung zu solchen Beziehungen.«
Iolaos war der Sohn von Herakles’ Zwillingsbruder Iphikles und wurde zu seinem wichtigsten Begleiter. Er war derjenige, der die Hydra-Köpfe abfackelte, während Herakles sie abschlug – weshalb Eurystheus diese Arbeit für ungültig erklärte.
Ob er für Herakles eher Sohn oder Eromenos war, nach seinem Tod wurde Iolaos zum Schutzpatron der Herakliden. Die Legende besagt, dass er als Geist erschien, um die Familie in schweren Zeiten zu beschützen. In Sardinien und anderen Kolonien wurde er sogar als lokaler Held verehrt.
Wichtig: Was ich hier schildere, ist historische Realität und sollte im Kontext einer völlig anderen Gesellschaftsstruktur verstanden werden. Man galt viel früher erwachsen.
Wer mit der Vorstellung einer homosexuellen Beziehung Probleme hat, sollte diesen Abschnitt einfach überspringen.
Eromenos (ἐρώμενος) – Begriffserklärung
Was bedeutet Eromenos?
Ein Eromenos (Plural: Eromenoi) war in der antiken griechischen Kultur der jüngere Partner in einer pädagogischen Beziehung zwischen einem älteren Mann (Erastes, der Liebende) und einem Jugendlichen. Diese Beziehungen waren primär Bildungspartnerschaften und gesellschaftlich anerkannte Formen der aristokratischen Erziehung.
Charakteristika:
Meist im Alter zwischen 12–18 Jahren (in einer Zeit, als Menschen früher erwachsen wurden)
Schöner, noch bartloser Jugendlicher
Erhielt militärische, intellektuelle und soziale Ausbildung
Mentoring–Beziehung mit emotionaler und begrenzter körperlicher Komponente
Die Beziehung endete normalerweise, wenn der Eromenos erwachsen wurde und selbst zum Erastes werden konnte
Wichtiger Kontext: In der Antike wurden Jugendliche früher als erwachsen betrachtet – spartanische Jungen begannen bereits mit 7 Jahren ihre Kriegerausbildung, athenische Jugendliche galten mit 16–18 als gesellschaftsfähig.
»Ah, ihr fragt nach meinen Eromenoi? Das waren meine Schüler, meine Schützlinge! Ja, es gab Zuneigung und Liebe, aber vor allem ging es ums Lehren. Kampfkunst, Strategie, wie man ein Held wird – das lernt man nicht aus Büchern! Jungen wurden schon mit 7 Jahren zu Kriegern ausgebildet. Mit 15 waren sie fast erwachsen. Meine Aufgabe war es, aus ihnen wahre Helden zu machen. Die emotionale Bindung half dabei – man lernt besser von jemandem, den man liebt und respektiert.«
Die wichtigsten Eromenoi des Herakles
Iolaos (da sind sich jedoch nicht alle Quellen einig)
Der bekannteste und wichtigste Eromenos
Neffe des Herakles, Sohn des Iphikles
Treuer Gefährte und Wagenlenker
Ihre Beziehung wurde legendär und war Vorbild für andere
Hylas
Der tragisch verlorene Geliebte
Sohn des Königs Theiodamas
Begleitete Herakles auf der Argonautenfahrt
Wurde von Wassernymphen entführt, als er Wasser holte
Herakles suchte ihn so verzweifelt, dass er die Argonauten–Expedition verließ
Abderos
Der opfervolle Gefährte
Sohn des Hermes (nach manchen Versionen)
Hütete die menschenfressenden Stuten des Diomedes
Wurde von den Pferden getötet – Herakles gründete zu seinen Ehren die Stadt Abdera
Historischer Kontext und gesellschaftliche Realitäten
Diese Beziehungen waren Teil der griechischen Päderastie, einem anerkannten Erziehungssystem der Antike. Der Fokus lag auf:
Primäre Aspekte:
Militärische Ausbildung – Kampftechniken, Strategie, Mut
Charakterbildung – Tugenden, Ehre, gesellschaftliche Werte
Intellektuelle Entwicklung – Rhetorik, Philosophie, Künste
Soziale Integration – Einführung in aristokratische Kreise
Körperliche Komponente:
Begrenzt und reguliert – hauptsächlich Schenkelverkehr (Intercrural)
Nicht penetrativ – der Eromenos sollte seine Würde bewahren
Sekundär zur Bildung – körperliche Zuneigung als Ausdruck der Bindung
Zeitlicher Kontext:
Frühe Reife – Menschen wurden in der Antike früher erwachsen
Sparta: Jungen verließen mit 7 Jahren das Elternhaus für die Kriegerausbildung
Athen: Mit 15–18 galten Jugendliche als erwachsen, je nach persönlicher Reife
Gesellschaftliche Norm – diese Partnerschaften waren respektiert und erwünscht
Historische Paare, die oft genannt werden
Alexander der Große und Hephaistion – obwohl umstritten, ob Freundschaft oder Liebe, verfiel der Herrscher durch Hephaistions Tod in tiefe Trauer
Kaiser Hadrian und Antinoos – wieder mit tragischem Ausgang, Hadrian erhob Antinoos postum zum Gott und ließ zahlreiche Statuen zu seinen Ehren errichten
Sokrates und Alkibiades – philosophisch geprägte Beziehung
Das muss im Kontext einer völlig anderen Gesellschaftsstruktur verstanden werden, in der Jugendliche früher Verantwortung übernahmen und als nahezu erwachsen galten. Persönliche Bemerkung: Zu der Zeit heirateten Mädchen im Alter zwischen 12 und 16, diese Ehen waren oft arrangiert und weniger respektvoll. Das sich das bis heute erhalten hat, stimmt mich nachdenklich.
Die Eromenoi des Herakles zeigen die komplexe emotionale Welt des größten griechischen Helden. Jenseits von Kraft und Heldentaten war er auch ein Mann, der liebte, litt und lebenslange Bindungen einging.
»Ohne Iolaos hätte ich die Hydra nie besiegt. Wir waren das perfekte Team – er das Hirn, ich die Muskeln. Dass er später meine Kinder beschützte, zeigt, was für ein loyaler Kerl er war. Ein wahrer Held!«

Das große Drama beginnt: Flucht vor dem Erzfeind
Eurystheus schlägt zurück
Nach Herakles’ Tod und Aufstieg in den Olymp dachten seine Kinder wahrscheinlich: »Endlich Ruhe!« Falsch gedacht. Eurystheus, der Mann, der Herakles die berühmten zwölf Arbeiten aufgedrückt hatte, war immer noch sauer. Und wenn man den Vater nicht mehr quälen kann, nimmt man sich seine Kinder vor.
»Eurystheus! Dieser kleine Tyrann in seiner Amphore. Der Typ hat mir schon zu Lebzeiten das Leben zur Hölle gemacht, und nach meinem Tod wollte er meine Kinder ausrotten. Warum? Weil er mich hasste. Meine Muskeln, meine Taten, wahrscheinlich auch meinen Bart! Ich hätte ihn rechtzeitig ins Meer werfen sollen, statt ihm zu dienen.«

Eurystheus vertrieb die gesamte Familie aus dem Peloponnes. Beginn einer hundertjährigen Odyssee durch ganz Griechenland.
Die Flucht nach Athen: Ein tragisches Opfer
Die Herakliden flohen von Stadt zu Stadt, immer verfolgt von Eurystheus’ Heer. In Athen fanden sie endlich Asyl – aber zu welchem Preis.
Die Athener gewährten Schutz, doch als Eurystheus mit seinem Heer anrückte, verkündete ein Orakel: Nur das Opfer eines Herakles-Kindes könne den Sieg bringen.
Makaria, eine Tochter des Herakles, trat freiwillig vor: »Ich gebe mein Leben für meine Familie und Athen.«

Ein düsteres Muster: Warum opfern sich meist die Frauen?
Es fällt auf, dass es in der griechischen Mythologie fast immer Frauen sind, die sich opfern müssen - meist sogar freiwillig. Makaria reiht sich ein in eine tragische Liste: Iphigenie (geopfert für günstigen Wind nach Troja), Andromeda (dem Seeungeheuer geopfert), Polyxena (auf Achills Grab geopfert), Chthonia, Tochter des Erechtheus (für den Sieg Athens).
Männliche Selbstopfer sind dagegen seltene Ausnahmen: Kodros, der sich als Bauer verkleidet ins Feindesland schlich, um getötet zu werden und so Athen zu retten, oder Menoikeus, der sich von den Stadtmauern Thebens stürzte.
Das Muster ist erschreckend: Während Männer meist heroisch im Kampf sterben und dabei Ruhm ernten, sterben Frauen als stille Opfer für das Gemeinwohl – ihre Namen werden weniger gefeiert, obwohl ihr Mut nicht geringer war.
»Makaria, meine tapfere Tochter. Dieser Moment bricht mir noch heute das Herz. Aber sie rettete ihre Geschwister und ganz Athen. Euripides schrieb später ein ganzes Drama darüber – Herakliden. Selbst die Götter weinten.«
Die Schlacht endete mit dem Sieg Athens. Eurystheus wurde gefangen genommen, und Alkmene, Herakles’ Mutter, verlangte Rache. Sie köpfte ihn eigenhändig – eine ziemlich direkte Art der Konfliktlösung.
Drei Generationen des Wartens: Das Orakel-Drama
Dachten die Herakliden jetzt, sie könnten nach Hause? Das Orakel von Delphi hatte andere Pläne: »Kehrt nach der dritten Frucht zurück!«
Die Familie dachte: »Super, drei Jahre!«, denn sie meinten, es ginge um drei Ernten. Aber Orakel sprechen bekanntlich in Rätseln. Es bedeutete drei Generationen.
Die gescheiterten Rückkehrer
· Hyllos, Herakles’ Sohn, fiel im Einzelkampf gegen Echemos von Tegea
· Weitere Eroberungsversuche scheiterten spektakulär
· Jede Generation dachte: »Jetzt sind wir dran!« und lag falsch
»Typisch Orakel-Sprech! Dritte Frucht – warum nicht gleich sagen drei Generationen? Aber nein, die müssen ja mysteriös sein. Meine armen Kinder sind hundert Jahre lang durch Griechenland gewandert!«
Die triumphale Rückkehr: Endlich zu Hause!
Nach hundert Jahren verstanden die Herakliden endlich die Prophezeiung. Unter der Führung von Temenos, Kresphontes und den Zwillingen Prokles und Eurysthenes (Söhne des verstorbenen Aristodemos) eroberten sie den Peloponnes.
Die geniale Landverteilung
Die drei Anführer teilten das eroberte Land auf – und zwar auf eine Art, die selbst moderne Immobilienmakler beeindruckt hätte:
Sie warfen Lose in einen Wasserkrug:
· Temenos bekam Argos (die alte Heimat des Herakles)
· Kresphontes sicherte sich Messenien (das fruchtbarste Land)
· Die Zwillinge gründeten das berühmte Doppelkönigtum von Sparta
»Kresphontes, der Schlawiner, hat dabei geschummelt! Er warf einen Lehmklumpen hinein, während die anderen Steine nahmen. Sein Los löste sich auf, und er bekam als Letzter die beste Region. Clever, aber nicht ganz fair – typisch für meine Familie!«
Die politische Bombe: Wie Mythen zu Machtansprüchen wurden
Spartas göttliche Legitimation
Die Herakliden-Abstammung wurde zum politischen Goldstandard der Antike. Wer behaupten konnte, von Herakles abzustammen, hatte automatisch einen Herrschaftsanspruch.
Sparta nutzte das besonders geschickt:
· Leonidas I. und seine 300 Spartaner bei den Thermopylen (ehrlicherweise kämpften dort außerdem 900 Heloten und einige Tausend Verbündeten aus der Umgebung)
· Kleomenes I., der geniale Reformer
· Agesipolis I., der brillante Feldherr
Alle beriefen sich auf ihre Herakliden-Abstammung.

Der historische Hintergrund
Moderne Historiker sehen in der Herakliden-Rückkehr eine mythische Erklärung für die dorische Wanderung – eine reale Völkerbewegung um 1200 v. Chr., die das Ende der mykenischen Kultur markierte.
Herakles am Himmel: Das Sternbild und seine Schätze
Während seine Nachkommen auf der Erde kämpften, bekam Herakles sein eigenes himmlisches Denkmal: das Sternbild Herkules (Hercules).
Was du am Nachthimmel findest
»Mein Sternbild! Wunderschön, auch wenn die Darstellung etwas … demütigend ist. Ich erscheine als kniender Mann. KNIEND! Als ob der große Herakles jemals gekniet hätte!«
Das Sternbild Herkules bietet spektakuläre Objekte:
· Ras Algethi (α Herkulis) – ein Dreifachsternsystem, 360 Lichtjahre entfernt
· M13, der Herkuleshaufen – 300.000 Sterne in 25.000 Lichtjahren Entfernung
· M92 – ein weiterer beeindruckender Kugelsternhaufen
Beobachtungstipps für Sterngucker
· Beste Zeit: Sommermonate (Juni-August)
· Position: Zwischen den hellen Sternen Wega (Leier) und Arktur (Bärenhüter)
· Equipment: M13 ist bereits mit einem Fernglas sichtbar, mit einem Teleskop wird er atemberaubend
Die Herakliden in Kunst und Kultur
Antike Darstellungen
· Euripides‹ Tragödie »Herakliden« – das Drama um Makarias Opfer
· Apollodors »Bibliotheke« – die komplette Familiengeschichte
· Unzählige Vasenmalereien – besonders die Szenen der Rückkehr
Moderne Inspiration
Von antiken Dramen bis zu Marvel-Superhelden – die Herakliden haben die westliche Kultur geprägt:
· Fantasy-Literatur nutzt das Motiv der göttlichen Abstammung
· Videospiele lassen Spieler als Herakles-Nachkommen auftreten
· Blockbuster-Filme adaptieren die antiken Geschichten
Warum faszinieren uns die Herakliden bis heute?
Die Geschichte der Herakliden ist zeitlos, weil sie universelle Themen behandelt:
1. Familienzusammenhalt in schweren Zeiten
2. Geduld und Ausdauer (hundert Jahre Wartezeit!)
3. Gerechtigkeit siegt am Ende
4. Macht und Verantwortung göttlicher Abstammung
5. Die Verbindung zwischen Himmel und Erde
»Meine Familie war ein einziges Drama – aber ein göttliches! Und wer kann schon von sich behaupten, dass Papa als Sternbild am Himmel steht?«
FAQ: Alles über die Herakliden
Gab es die Herakliden wirklich?
Die Herakliden sind mythologische Gestalten, aber sie spiegeln wahrscheinlich reale historische Ereignisse wider – insbesondere die dorische Wanderung um 1200 v. Chr.
Wer war Makaria und warum ist sie wichtig?
Makaria war eine Tochter des Herakles, die sich freiwillig opferte, um Athen den Sieg über Eurystheus zu ermöglichen. Ihr Opfer wurde zum Symbol für Aufopferung und Familientreue.
Warum war die Rückkehr der Herakliden politisch so wichtig?
Sie legitimierte die Herrschaft der dorischen Königshäuser in der Antike. Wer behaupten konnte, von den Herakliden abzustammen, hatte einen göttlichen Herrschaftsanspruch.
Wie finde ich das Sternbild Herkules?
Am besten im Sommer: Suche den hellen Stern Wega (im Sternbild Leier) und Arktur (im Bärenhüter). Herkules liegt zwischen beiden, allerdings ohne besonders helle Sterne.
Was ist M13 und warum sollte ich es beobachten?
M13 ist der berühmte Herkuleshaufen – ein Kugelsternhaufen mit etwa 300.000 Sternen. Er ist bereits mit einem Fernglas sichtbar und mit einem Teleskop absolut spektakulär.
Welche berühmten historischen Personen behaupteten, Herakliden zu sein?
Viele spartanische Könige, darunter Leonidas I. (der Held der Thermopylen), sowie Herrscher von Argos und anderen griechischen Stadtstaaten.
Fazit: Ein himmlisches Familiendrama mit Wow-Faktor
Die Geschichte der Herakliden vereint alles, was eine große Erzählung braucht: Heldentum, Verrat, Opferbereitschaft, politische Intrigen und am Ende die triumphale Heimkehr. Und als Bonus gibt’s noch ein Sternbild zum Angeben am Nachthimmel.
»So, das war’s von mir, eurem himmlischen Erzähler. Meine Nachkommen haben Geschichte geschrieben, ich stehe am Himmel, und ihr habt eine verdammt gute Geschichte gehört. Win-win-win, würde ich sagen!«
In der nächsten klaren Sommernacht schau nach oben – zwischen Drache und Schlangenträger wartet Herakles auf dich. Und wer weiß? Vielleicht erzählt er dir dann persönlich, was seine Kinder als nächstes angestellt haben.

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